ADEMED-Expeditions e.V.
Aachen Dental and Medical Expeditions
Medizinische Forschungsexpeditionen
rund um den Globus
1. ADEMED-Expedition 2008 - Annapurna Region, Nepal
Teilprojekt 1: Erste Hilfe-Kenntnisse – vorläufige Ergebnisse
Das Ziel dieser Teilstudie war die Untersuchung, ob die Trekker bei den unterwegs möglichen Zwischenfällen angemessene EH leisten können. Hierbei konnte auf Erfahrungen einer Voruntersuchung an alpinen Bergsteigern zurück gegriffen werden. Gefragt wurde ausschließlich nach Themen und Maßnahmen, die ohne spezielle Ausrüstung im Gelände durchführbar sind und typische Notfälle beim Trekking betrafen. Innerhalb von 18 Tagen füllten insgesamt 457 Trekker einen Fragebogen aus, der u.a. 20 Szenarien und Fragen zur EH enthielt. Der Frauenanteil betrug 39,0% (mittleres Alter aller Teilnehmer 35,3 Jahre). 43,6% waren organisiert und mit Führer unterwegs und 79,4% hatten keinerlei Bergerfahrung aufzuweisen (98% waren noch nie in alpinem Schnee- oder Eisgelände unterwegs). Die wichtigsten Ergebnisse sind bislang:
Die EH-Kenntnisse sind dürftig und werden den Anforderungen in keiner Weise gerecht.
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93% der Datensätze waren komplett und konnten ausgewertet werden (38,9% Frauen, 61,1% Männer; mittleres Alter 34,4 Jahre). 20,6% hatten irgendeinen medizinischen Beruf (11,4% Ärzte / Medizinstudenten, 9,2% Angehörige von Rettungsorganisationen mit unterschiedlichem Ausbildungsstand), während 79,4% keinerlei berufliche Vorkenntnisse hatten.
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57,5% hatten irgendeine EH-Ausbildung absolviert. 98% hatten keinerlei Erfahrung in der Höhe, in alpinem Schnee oder Eis und 79,4% hatten keinerlei Erfahrung im Felsgelände. 49,7% waren niemals zuvor oberhalb von 3000m unterwegs gewesen und weitere 27,4% gaben an, einmal in den letzten Jahren oberhalb davon unterwegs gewesen zu sein. Zusammengefasst handelt es sich bei Trekkern also um ein bergsteigerisch hochgradig unerfahrenes Kollektiv.
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Die Teilnehmer beantworteten 29395 der insgesamt 49400 möglichen Einzelantworten richtig (59,5%). Jede Frage umfasste 5 dieser Einzelantworten und ein kompletter Datensatz 20 derartiger Fragen. Die meisten Teilnehmer waren nicht in der Lage, mehr als 3/20 Fragen vollständig richtig zu beantworten. Aber auch die Themen, die am besten beantwortet wurden, waren nur bei 31,0% (HACE) bzw. 30,8% (Schädelverletzung) richtig.
Freiwillige kämpfen sich in Manang durch die Erste-Hilfe-Fragen
ADEMED Research-Center in Manang; im Hintergrund Annapurna III
Die Fragen mit den schlechtesten Ergebnissen betrafen die Themen Unterkühlung, Trauma, Schmerzbehandlung, Rippenserienbruch, Wirbelsäulenbruch, Strategie der Kameradenhilfe und Wiederbelebung.
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Die besten Kenntnisse wiesen die Teilnehmer in folgenden Bereichen auf: Höhenhirnödem (HACE), Angina pectoris / Herzinfarkt und Volumenmangelschock.
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Als vorläufige Schlussfolgerungen kann gesagt werden, dass die Kenntnisse nicht mit den Anforderungen im Gelände gerecht werden.
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Eine zielgruppenspezifische EH-Ausbildung soll nun aus den Daten entwickelt werden.
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Zusammen mit den Ergebnissen früherer Studien sind wir nun in der Lage, eine modulare EH-Ausbildung für die Disziplinen des Alpinsports zu entwickeln. Diese wird aus einem Basismodul bestehen sowie einem jeweils disziplinspezifischen Aufbaumodul. Das Ziel ist, dass die Alpinisten das Gefühl haben, dass etwas direkt für ihre Bedürfnisse entworfenes Konzept entstanden ist.